Hilfe auf dem Weg in ein Leben ohne Alkohol

Referent Dr. Markus Wittmann (v.l.), Krankenhausdirektor Uwe Böttcher, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Dr. Ute Blau (komm. Leiterin Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen, ärztlicher Direktor Prof. Johannes Hamann und Referent Dipl. Psych. Wolfgang Kühne. Foto: Sandra Knott
Seit 40 Jahren gibt es die „Alkure“, die Alkohol-Kurzzeit-Rehabilitation, am Bezirksklinikum Mainkofen. Im Rahmen eines Festaktes wurde am Mittwoch dieses Jubiläum gefeiert und es kamen nicht nur aktuelle Mitarbeiter, sondern auch viele ehemalige, um zurück, aber auch nach vorne zu blicken.
„Es ist in unserer Gesellschaft gar nicht so leicht, nicht zu trinken. Oft muss man sich dafür sogar regelrecht rechtfertigen. Aber es kann sehr leicht passieren, in eine Alkohol-Abhängigkeit zu geraten“, stellte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich fest und dankte dem multiprofessionellen Team um Dr. Ute Blau, die mit viel Erfahrung und Fachkompetenz die Patienten unterstützt. Über die Historie der Sozialmedizin referierte im Anschluss Dr. Markus Wittmann, ärztlicher Direktor am Bezirksklinikum Wöllersdorf. Er betonte dabei, dass das Ziel einer Reha nicht das Gesundwerden des Patienten sei, sondern die Wiederherstellung oder den Erhalt der Erwerbsfähigkeit. Er arbeitete in seinem Vortrag auch die Herausforderungen in der Sozialmedizin heraus, die im Zuge der Künstlichen Intelligenz auf das System zukommen werden.
Die Notwendigkeit von klaren Zielen für die Patienten, aber auch für die Therapeuten, stellte Dipl. Psych. Wolfgang Kühne, leitender Psychologe der Asklepios Klinik Schaufling in den Mittelpunkt. „Die Kunst besteht darin, Ziele zu definieren, die den Patienten persönlich fordern und motivieren, ihn aber nicht überfordern.“ Gerade hier sei die Teamarbeit besonders wichtig, da jeder Mitarbeiter den Patienten aus einer anderen Perspektive wahrnehme und so gemeinsam ein vollständigeres Bild entstehe – schloss am Ende Dr. Ute Blau und bedankte sich gemeinsam mit Prof. Johannes Hamann, dem ärztlichen Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen, bei den beiden Referenten.
Der Festakt stand ganz im Zeichen eines inhaltlichen Austauschs, bei dem sich auch Ehemalige zu Wort meldeten. Sie verwiesen darauf, dass es früher weniger Vorschriften gab, doch dafür mehr Zeit, um den Patienten individuell kennenzulernen. Zuletzt berichtete eine ehemalige Rehabilitandin von ihrem Aufenthalt und davon, wie dieser sie nachhaltig positiv beeinflusst hat. Sie und ihr Mann hätten dank vieler Gespräche in der Reha gelernt, die Krankheit zu verstehen und damit umzugehen.
Und so schloss der Festakt unter anderem mit der Erkenntnis, dass sich die Zeiten und die Anforderungen sowie die Vorgaben verändern, die Notwendigkeit dieser Einrichtung aber noch genauso hoch sei wie damals. „Wir sind uns sicher alle einig, dass die Alkure auch in Zukunft dringend gebraucht wird“, so Dr. Olaf Heinrich und gratulierte dem „tollen Team“, zu seiner „wichtigen, wertvollen und unverzichtbaren Arbeit“ in der Alkohol-Kurzzeit-Reha in Mainkofen.
Text: Bezirk Niederbayern, Manuela Lang
07.10.2025
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