Bezirksklinikum Mainkofen und Beratungsstellen aus der Region bieten Patienten Elternsprechstunde an

v.li. oben: Johann Kirmer, Wolfgang Andrusch; v.li. unten: Sabine Bernauer, Carmen Zrenner, Prof. Dr. Johannes Hamann;, Foto: S. Steinhauser

Das Bezirksklinikum Mainkofen beschreitet neue Wege: In Zusammenarbeit mit drei Beratungsstellen aus der Region (Dingolfing, Deggendorf und Straubing) werden über den Sozialdienst am Bezirksklinikum Mainkofen seit über einem Jahr einmal wöchentlich vertrauliche und kostenlose Elternsprechstunden angeboten. Rund 100 Beratungsgespräche haben in diesem Zeitraum bereits stattgefunden – ein deutlicher Beleg für den vorhandenen Bedarf an diesem wichtigen Angebot, das einen bedeutenden Schritt in Richtung ganzheitlicher Versorgung von Familien und stärkerer Vernetzung der Hilfsangebote in der Region darstellt.

Leidet ein Elternteil an einer psychischen Erkrankung, ist das gesamte Familiensystem betroffen. Besonders Kinder psychisch erkrankter Eltern sind großen Belastungen ausgesetzt. Neben der Erkrankung des Elternteils kommt es deshalb häufig zu begleitenden Sorgen und Problemen in der Familie, zu Verhaltensauffälligkeiten oder Schulproblemen, Spannungen in der Familie, weil Mutter oder Vater in der Klinik sind. Dazu kommt die oft schwierige Aufgabe, dem Kind die psychische Erkrankung eines Elternteils zu erklären.

Um diese und weitere Fragen und Sorgen zu besprechen, hat das Bezirksklinikum Mainkofen Anfang 2024 die Elternsprechstunde eingerichtet. Dafür arbeitet das Klinikum mit folgenden Beratungsstellen zusammen: Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern Deggendorf (Träger: Caritasverband für den Landkreis Deggendorf e.V.), Beratungsstelle für Kinder, Jugend und Eltern Dingolfing-Landau und die Beratungsstelle für Kinder, Jugend und Eltern Straubing (Träger: Katholische Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V.).

Immer dienstags zwischen 14:00 und 16:00 Uhr besteht die Möglichkeit, im Sozialraum des BK Mainkofen die Sorgen in einem neutralen und professionellen Umfeld zu besprechen. Ausgebildete Fachkräfte (Psychologe / Psychologin, Sozialpädagogin) nehmen sich Zeit und stehen mit Rat und Tat zur Seite. Die Beratung ist freiwillig und unterliegt der Schweigepflicht. Die Zielgruppe der Sprechstunde sind Patientinnen und Patienten, die Kinder haben; der andere Elternteil sowie auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene selbst.

„Es zeigt sich, dass die gewünschte Brückenfunktion zwischen Klinik und Beratungsstelle gut klappt. Bei den Gesprächen werden das Familiensystem und vor allem auch die Kinder in den Blick genommen“, sagt Johann Kirmer, Leiter der Beratungsstelle Straubing. Die Ratsuchenden erfahren in den Gesprächen Wissensvermittlung bzgl. des Umgangs mit den Kindern, allgemeine Erziehungsmöglichkeiten und Stärkung der Selbstwirksamkeit. Weitere Elemente sind Psychoedukation und lösungsorientierte Beratung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern und Familien abgestimmt sind.

„Darüber hinaus erfolgt eine weiterführende Vernetzung, indem an die Beratungsstellen untereinander oder andere Erziehungsberatungsstellen in der Region Ostbayern verwiesen wird, wenn die Ratsuchenden aus der Klinik nach Hause in ihren Heimatort entlassen werden. Das ist für die Klienten auch ganz wichtig“, ergänzt Carmen Zrenner, Leiterin der Beratungsstelle Dingolfing.

Das Angebot wird insgesamt gut angenommen, dies bestätigen auch die positiven Rückmeldungen der Klienten. „Wir hören immer wieder, dass es gut und wichtig sei, diese unkomplizierte, kompetente und zudem kostenlose Beratung zu erhalten. Viele wussten bisher nicht, mit wem sie über ihre Sorgen und Probleme sprechen sollten“, sagt Sabine Bernauer von der Beratungsstelle Deggendorf.

Auch das Bezirksklinikum Mainkofen zieht ein durchweg positives Fazit des Angebots. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass wir gemeinsam mit den Beratungsstellen in einer sehr positiven und konstruktiven Zusammenarbeit unseren Patientinnen und Patienten dieses nützliche Angebot unterbreiten können. Uns alle freut es sehr, dass die Elternsprechstunde gut angekommen wird und die Patienten davon profitieren“, sagt Wolfgang Andrusch, Leiter des Sozialdienstes am Bezirksklinikum Mainkofen.

Prof. Dr. Johannes Hamann, Ärztlicher Direktor am Bezirksklinikum Mainkofen, ergänzt: „Unser großer Dank geht an die Beratungsstellen, ohne die dieses wichtige Angebot für unsere Patienten nicht möglich wäre. Wir haben alle gemeinsam die Hoffnung, dass die Sprechstunde weiterhin gut und gerne auch noch besser angenommen wird.“

16.05.2025

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