Bienenprojekt in Mainkofen

Im Rahmen der Tiergestützten Intervention  wurde Ende Mai 2013 ein neues Projekt mit Bienen ins Leben gerufen. Der Ursprung des Gedanken war der fehlende Imker-Nachwuchs und das allgemein bekannte Bienensterben. So entstand die Idee der Betreuung von Bienenvölkern durch Patienten der forensischen Klinik.

Seit Mai 2013 summt es überall im Bezirksklinikum Mainkofen: Zwei Bienenvölker hatten auf einer klinikeigenen Wiese eine neue Heimat gefunden. Das Mainkofener Bienenprojekt wurde von der Krankenschwester Gerti Zitzelsberger geleitet und richtete sich an Patienten auf den Stationen der forensischen Klinik.

Im Rahmen der Ergotherapie pflegen die Patienten die Bienenstöcke, behandeln sie gegen die gefährliche Varoamilbe, schleudern Honig, ziehen Kerzen und verarbeiten andere beim Imkern anfallende Erzeugnisse.

Die Patienten können daraus Selbstbewusstsein schöpfen und durch eventuelle Misserfolge ihre Frustrationstoleranz erhöhen. Als therapeutischer Gewinn sind auszugsweise die Übernahme von Verantwortung, die Förderung einer sinnvollen Freizeitgestaltung, das Erfahren von Anerkennung, das Aneignen von Fachwissen und die Erweiterung von Interessen zu nennen.

Besonders zeichnet sich das Projekt dadurch aus, dass es einen sehr hohen Inklusionsfaktor aufweist und außerdem noch einen großen Beitrag in Sachen Umweltschutz leistet. Die Patienten kommen durch das Projekt ganz ungezwungen in Kontakt zu vielen Menschen, mit denen sie sonst niemals in Berührung kämen. Zum Beispiel nehmen sie an Kursen des Amts für Landwirtschaft teil, in denen alle Themen rund um das Imkern behandelt werden. 2014 haben sie außerdem beratend und unterstützend geholfen, den Bienenstand auf der Deggendorfer Landesgartenschau zu betreuen. Bei solchen Aktivitäten stellen sie ganz selbstverständlich Kontakt mit Menschen „von Außen“ her.

Seit 2015 wird in Mainkofen „Bio-geimkert“. Das bedeutet, auf eine artgerechte Haltung und möglichst geringe Manipulation durch den Menschen wird besonderer Wert gelegt. Dies zeigt sich unter anderem so:
Bienen erneuern sich durch Schwärme, es werden keine Ableger durch den Imker gebildet.  Bienen bauen Naturwaben ohne vorgegebene Mittelwände. Der Imker entnimmt nicht den ganzen Honig, die Bienen verbrauchen ihn im Winter selbst, es wird kein Zuckerwasser als Nahrungsersatz eingesetzt. Keine Drohnenbrut wird getötet.


"Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr." Albert Einstein

Kontakt:

Tiergestützte Interventionen

Lisa Parringer
Tel:     09931 87 37521
Mail:   TGI@mainkofen.de