Kontakt

Der Mensch brauch Luft zum Atmen. Manchmal müssen Maschinen die Atmung unterstützen. Wir therapieren und trainieren Sie, damit Sie wieder durchatmen können.

Besuchszeiten:                 15.30 -17:30 Uhr bzw. nach persönlicher Vereinbarung.

Kontakt:                              Tel.: 09931/87-27301

Anmeldung

Sie wollen sich zur neurologisch/neurochirurgischen Frührehabiliation oder zur neurologischen Beatmungsentwöhnung anmelden? Dann füllen Sie bitte das Anmeldeformular aus

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und schicken dieses per Mail an unser Zentrales Bettenbelegungsmanagement (ZBM):

anmeldung-neurozentrum@mainkofen.de.

Team

Oberärzte:

Privat-Doz. Dr. med. J. Scheßl
Facharzt für Neurologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin

M. Richter
Facharzt für Neurologie

Pflegerische Leitung:

Frau Jasmin Berger (Stationsleitung)
Frau Maria Zimmermann (stellv. Stationsleitung)
Herr Robert Kröll (komm. stellv. Stationsleitung)

Information für Patienten und Angehörige

Mit „Weaning“ bezeichnet man die Entwöhnung von einer Beatmungsmaschine. Patienten, die sich auf einer Schlaganfallstation (Stroke Unit) oder Intensivstation befinden, können so schwer erkranken, dass sie künstlich beatmet werden müssen. Dafür wird ein sogenannter Tubus in die Trachea (Luftröhre) eingeführt und über eine Beatmungsmaschine Luft, welche mit Sauerstoff angereichert werden kann, in die Lunge hineingeleitet. Dies geschieht in Atemzyklen (ca. 15 – 18 pro Minute). Es werden ca. 350 – 500 ml pro Atemzug (abhängig von der Körpergröße des Patienten / der Patientin) insuffliert. Ziel ist natürlich, die Beatmung möglichst schnell zu beenden, das heißt, nachdem der Pat. klinisch stabiler geworden ist und er / sie wieder selbst atmen kann, den Tubus zu entfernen. Es gibt allerdings Situationen, in denen sich eine Beatmungsentwöhnung schwierig gestaltet. Dies kann verschiedene Ursachen haben, z.B. kann der Atemantrieb gestört sein oder es kann zu einer Störung des Nervensystems bzw. der Muskulatur kommen (insb. des Zwerchfells). Das Zwerchfell ist der wichtigste Muskel, dessen Kontraktion zu einer Ausdehnung des Brustraumes führt, mit der Folge, dass die Lunge sich ausdehnt und ein Unterdruck erzeugt wird. Dies wiederum hat zur Folge, dass Luft beim Einatmen in die Lunge hineingesogen wird. Im Rahmen von schweren Erkrankungen, die bei Intensivpatienten eben häufig sind, kann es zu einer Schwächung des Zwerchfells kommen. Das nicht-eigenständige Atmen (der Nicht-Gebrauch der Muskulatur) während der Beatmungsphase führt häufig zusätzlich zu einem muskulären Abbau des Zwerchfells bzw. zu einer Übertragungsstörung der Nerven auf die Muskulatur. Diese Patienten sind nicht mehr in der Lage, alleine genug Luft einzuatmen. Ebenfalls besteht häufig eine Schluckstörung, die Pat. können nicht mehr Speichel bzw. Nahrung sicher schlucken, sodass der Speichel bzw. der Nahrungsbrei nicht mehr ausschließlich in die Speiseröhre gelangt. Häufig kommt es dann zu Aspirationen, d.h. Speichel bzw. Nahrung gelangt in die Luftröhre und es können daraus schwere Lungenentzündungen entstehen. Das kann bei neurologischen Patienten passieren, aber auch bei Patienten, die auf internistischen und / oder chirurgischen Intensivstationen liegen und über längere Zeit beatmet worden sind. Solche Patienten müssen einem differenzierten Weaning-Prozess zugeführt werden, d.h. im Rahmen einer neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation (NNFR) werden die Patienten trainiert, wieder besser atmen zu können. Gleichzeitig wird logopädisch an den Schluckstörungen gearbeitet. Dies bedarf eines multidisziplinären Teams, welches große Erfahrung mit solchen Patienten hat. Hier in Mainkofen beschäftigen wir uns schon sehr lange mit schwer betroffenen neurologischen Patienten. Darüber hinaus besteht eine Expertise bzgl. des Weanings. Auf höchstem fachlichen Niveau versuchen wir, diese Patienten neuro-rehabilitativ zu behandeln und basale Funktionen, die aber für das alltägliche Leben ausgesprochen wichtig sind, wie das Atmen und das Schlucken, wieder in Gang zu bringen. Erst nach Wiedererlangung dieser Fähigkeiten, können die Patienten einer weiterführenden Rehabilitationsmaßnahme zugeführt werden.

Information für Ärzte und Interessierte

In Deutschland wird in anästhesiologischen, pneumologischen und neurologischen Einrichtungen „geweant“. Dabei stellt die Neurologie mit über 1.000 Beatmungsbetten in Deutschland die größte Fraktion dar. Neurologisches Weaning wird meistens im Rahmen der neurologischen / neurochirurgischen Frührehabilitation (NNFR) durchgeführt im organisatorischen Rahmen der OPS 8-552. Mit der NNFR hat sich ein neuer und dringend benötigter Subsektor der akut stationären Versorgung ausgebildet, in dem Patienten mit schweren und schwersten neurologischen Erkrankungen behandelt werden. Ein Teil der Patienten muss bei Aufnahme beatmet werden (kontrollierte Beatmung), bzw. die Atmung muss noch unterstützt werden (assistierte Beatmung). Dabei handelt es sich um Patienten mit Atemantriebsstörungen, z.B. nach Läsionen des Hirnstamms, Patienten mit einem persistierenden Atempumpversagen, z.B. im Rahmen von Myelopathien oder Affektionen des peripheren Nervensystems bzw. der neuromuskulären Übertragung (Guillain-Barré-Syndrom, Myasthenie oder bei einer Critical Illness Neuro- und Myopathie). Die Critical Illness Neuro- und Myopathie (CIP/CIM) bildet sich aus bei Patienten, die im Rahmen eines Intensivaufenthaltes kritisch krank waren, z.B. aufgrund einer Sepsis. Dabei kann es sich auch um Patienten handeln, die initial ein nicht neurologisches Problem hatten und sich auf internistischen, chirurgischen oder anästhesiologischen Intensivstationen befanden und dann im Rahmen einer CIP/CIM bzw. einer Non-use-Myopathie des Zwerchfells nach längerer Beatmung nicht problemlos extubiert werden können. Bei diesen Patienten wird dann häufig eine Tracheotomie durchgeführt, um die Beatmung zu erleichtern. Im weiteren Verlauf, nach frustranen Entwöhnungsversuchen, kann dann die Verlegung in eine spezialisierte Weaning-Einheit erfolgen, wo im Rahmen eines prolongierten Weanings die Patienten langsam wieder an die selbständige Atmung herangeführt werden. Patienten, die bei vorbestehenden obstruktiven bzw. restriktiven Lungenerkrankungen beatmungspflichtig wurden und auf dem Boden dieser Erkrankung eines prolongierten Weanings bedürfen, werden in der Regel in pneumonologischen Weaning-Zentren weiterbehandelt. COVID-Patienten, die längere Zeit beatmet worden sind, initial aufgrund schwerer pulmonaler Diffusionsstörungen (Hypoxämien), können zusätzlich eine CIP/CIM entwickeln, so dass diese Patienten sowohl auf pneumonologischen wie auch neurologischen Weaningstationen vom Respirator entwöhnt werden. Bei neurologischen Patienten spielen häufig zusätzlich Schluckstörungen (neurogene Dysphagien) sowie kognitive Störungen eine zusätzliche Rolle. Neben dem selbständigen und ausreichenden Atmen ist ein adäquates Speichelmanagement Grundvoraussetzung für eine Beatmungsentwöhnung. Aufgrund begleitender neurogener Dysphagien ist gerade dieses anfänglich nicht gegeben. Im Rahmen eines multidisziplinären Ansatzes mit aktivierender Pflege, Ergotherapie, Atmungstherapie, Physiotherapie und Logopädie wird die Anzahl der Beatmungsstunden sukzessive reduziert (diskontinuierliches Weaning) und die Fähigkeit des Speichelmanagements verbessert. In Mainkofen stehen uns verschiedene Beatmungsgeräte (EVITA, SERVO), die sowohl druck- als auch volumenkontrollierte Beatmungsformen ermöglichen, zur Verfügung. Die fiberoptische Untersuchung des Schluckaktes (FEES) ermöglicht gleichzeitig eine differenzierte Beurteilung des Speichelmanagements. Ziel ist es, schon während der Beatmungsentwöhnung bereits die Dekanülierung und den Kostaufbau vorzubereiten. In Mainkofen arbeitet ein multidisziplinäres, hoch spezialisiertes Team eng zusammen, um verschiede Aspekte des Atmens und des Schluckens schrittweise zu rehabilitieren, um das Weaning schnell, aber sicher durchzuführen. Qualitätssicherung und –verbesserung spielt in Mainkofen insgesamt, jedoch insbesondere auf unserer Weaning-Station, eine wichtige Rolle. Durch ständige Reflektion unserer Tätigkeit und der Dokumentation klar definierter Rehaziele (und deren Erreichen) wird der hochkomplexe Weaning- und Dekanülierungsprozess in kleine Teilschritte unterteilt und ein Stagnieren des Rehaprozesses unmittelbar analysiert. Dies ermöglicht im Rahmen eines „Troubleshootings“ die rasche Erarbeitung gezielter Lösungsansätze. Die Weaningstation im Neurologischen Zentrum Mainkofen fungiert u.a. als Pilotstation für das kürzlich von der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation (DGNR) initiierte Projekt „Zertifizierung von Zentren für Beatmungsentwöhnung in der Neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation (NNFR)“.

Team

Oberarzt
Priv.-Doz. Dr. med. J. Scheßl
Facharzt für Neurologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Palliativmedizin
Oberarzt
Markus Richter
Facharzt für Neurologie 

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Neurologisches Zentrum

Tel. 0 99 31 / 87 - 27 30 1

Stationäre Aufnahme

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Samstag, Sonntag, Feiertage und
täglich 16.00 Uhr - 08.00 Uhr
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